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Berner Tagwacht | Die Hauptstadt

1893-1998

Die «Berner Tagwacht» wurde 1892 von der Arbeiter-Union Bern als Organ der Sozialdemokratischen Partei des Kantons Bern gegründet. Sie erschien ab 1893 und war Nachfolgerin der Zeitung «Der Schweizerische Sozialdemokrat» 1888–1892. Die Tagwacht erschien zuerst zweimal, ab 1906 sechsmal pro Woche. Sie war eine der wichtigsten publizistischen Stimmen der Arbeiterbewegung und der Sozialdemokratie in der Schweiz. 1909–1918 war Robert Grimm (1881–1958) Chefredaktor, der die Zeitung zum Kampfblatt der Linken in der Schweiz machte, das auch international beachtet wurde. 1966 fusionierte sie mit der «Seeländer Volkszeitung», die seit 1920 in Biel erschienen war. Bis zum 18. Januar 1952 druckte die Zeitung den Haupttext in Frakturschrift.

Die «Berner Tagwacht» kämpfte immer mit knappen Finanzen und war mehrmals vom Konkurs bedroht, weil sie weniger Werbeeinnahmen generieren konnte als bürgerliche Zeitungen. Deshalb arbeitete sie ab den 1970er-Jahren im redaktionellen Teil mit anderen linken Zeitungen zusammen. Ende 1997 musste sie ihr Erscheinen wegen finanzieller Probleme einstellen, nachdem Parteizeitungen generell in die Krise geraten waren. Danach versuchte sie, als Wochenzeitung unter dem Titel «Die Hauptstadt» weiterzuleben. Dieser Versuch scheiterte 1998 nach einem halben Jahr.